Album der Woche: „Birth Of Violence“ von Chelsea Wolfe

«Birth Of Violence» von Chelsea Wolfe

Das sechste Studioalbum der Königin der Dunkelheit ist nach seinen zwei Vorgängern, die ziemlich hart dahergebrettert kamen (Abyss, 2015 und Hiss Spun, 2017) wieder eins der sanfteren Sorte – wobei es um nichts an Düsterheit eingebüsst hat. Träume trinken, Seele verkaufen, sowas halt. Dennoch, einige Dinge sind der Musik der Amerikanerin abhanden gekommen. Die gewohnten Überraschungsmomente, die einem auch bei früheren folkigen Alben (Pain Is Beauty, 2013) wie eiskalte Hände urplötzlich über den Rücken fuhren, sucht man vergeblich auf Birth Of Violence. Sowie das Raue, das Unangenehme, das als Kontrast dem Zerbrechlichen und Schwärmerischen eine unbezwingbare Kraft gab. So verbleiben wir mit einem gut gemachten, düsteren Folk Album. Und dann und wann als Blitz im Inneren: Die Sehnsucht nach eiskalten Händen.

Ausgewählt von Julia Toggenburger

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