Album der Woche: «The Tide» von No Me Coman

«The Tide» von No Me Coman

Unberechenbar und wild sind sie, die Gezeiten. Dies trifft auch auf No Me Coman zu, die ihr zweites Album passenderweise «The Tide» betiteln.

Mit «Feral Twin» und «Coche Bamba» sind noch Überreste des wilden Garage Punks vom Debut «La Luz Mala» (2018) zu finden. Ansonsten gehen No Me Coman auf ihrem Zweitling aber neue Wege. Eine einengende Genre-Bezeichnung wäre hier in jedem Sinne falsch, die Band bewegt sich frei von Konventionen. Instrumente werden live gewechselt wie Unterhosen und auch vor elektronischen Experimenten schreckt die Band nicht zurück. Dies ist zeitweise verwirrend und verlangt viel Aufmerksamkeit. Trotzdem zieht sich eine bedrohliche Grundstimmung wie ein roter Faden durch die Platte.

Es ist ein politisches Album, das die Argentinisch-Kolumbianische Gruppe mit Basis in Winterthur erschaffen hat. Erschreckt von Rechtsrutschen in der ganzen Welt, konstatieren No Me Coman im ersten Track: «The Waves Are Back».

«The Tide» wird vom englischen Label Salvation Records veröffentlicht, das unter anderem auch schon Klaus Johann Grobe entdeckt hat.

Ausgewählt von Simon Hirzel

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