Album der Woche: „Caligula“ von Lingua Ignota
«Caligula» von Lingua Ignota
Die Welt brennt auf dem Album «Caligula» und es scheint, als würde Sängerin, Komponistin und in künstlerischem Sinne Brandstifterin Kristin Hayter aka Lingua Ignota zufrieden dabei zusehen.
«Die Welt» ist für jede Person anders und besteht unter anderem aus Beziehungen die jede und jeder mit anderen Menschen auf- und abgebaut hat. Im Falle Kristin Hayters waren diese Beziehungen schmerzvoll und gewalttätig. Hayter war ein Opfer häuslicher Gewalt und «Caligula» ist ihre rachedurstige Abrechnung damit. Die Texte auf dem epischen und trotzdem zerbrechlichen Album sind eisig und qualvoll, boshaft und bitter, in ihrer Absolutheit aber auch reinigend und kraftvoll.
Der tief sitzende Schmerz und der losgelassene Zorn, die das Album mittels Barockmusik, Neo Klassik, Doom Metal und Harsh Noise trägt, treffen die Seele der Zuhörenden unmittelbar. «Caligula» ist ein Meisterwerk, eine Oper für Outsider, prächtig und abscheulich.
Ausgewählt von Omar Fra.