Album der Woche: «shifting forms» von elie zoé

«I sing songs for the lost, and I sing this song for us,» sagt elie zoé von sich. Genauer gesagt singt er diese mission statement kurz vor Schluss seines neuen albums shifting forms. Überhaupt ist hier vieles ausbuchstabiert, was man sonst eher als Subtext erwarten würde, allem voran elies Transition. Sie bildet nicht nur in seiner Biografie eine Schlüsselstelle, sondern bei diesem Album. Ganz banal und zugleich basal: zoé kann gar nicht mehr das Repertoire singen, das er während rund 10 Jahren als Emilie Zoé aufgenommen hat. Shifting forms hat denn auch etwas von einem Neuanfang, von der Suche nach einer musikalischen Stimme. Die Suche führt von gewohnt erdigen Texturen hinauf in schwindelerregende Höhen, manchmal brachial, manchmal sentimental, oft beide Extremen gleichzeitig. Und immer mit demselben, anfangs erwähnten Anspruch, ganz persönlich und ganz universell zu sein.
Hot Tip: Die Deutschschweizer Plattentaufe findet diesen Samstag im Bogen F statt; mit dabei ist Prune Carmen Diaz, die ebenfalls kürzlich ein Album bei Humus records herausgegeben hat.
Ausgewählt von Simeon Thompson