Album der Woche: «Maraudé» von Blanche Biau

«Maraudé» von Blanche Biau

Die Kältewelle hat die Schweiz erreicht. Einige neue Bands und Projekte orientieren sich teils mehr, teils weniger lose an dem, was mal Coldwave, mal Darkwave genannt wird, aber in der Regel nach einer bestimmten Auswahl an kargen, neu konfigurierten 1980er-Einflüssen klingt: Analog-Synthies, Drumcomputer, spärliche Gitarren- oder Basslinien und Gesang – gerne geflüstert oder in markant tiefer Lage –, der dank Halleffekten in die Weite geht. Bei der Zürcher Künstlerin Blanche Biau sind die Texturen wärmer und auf eine Art verschwommen, die an Shoegaze erinnert, doch ganz ohne Gitarrenwände auskommt. Mit ihrem Mitte Dezember erschienenen Debütalbum «Maraudé» legt sie einen Wurf hin, der gerade durch seine Stille überzeugt – und bei allen Retro-Einflüssen vom ersten Ton weg ein eigenes Profil zeichnet.

Ausgewählt von Simeon Thompson

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Auf Sendung: Der Morgomat mit Aleks 06:00 - 09:00
Danach: Musik à Gogo 09:00 - 12:00