Album der Woche: «Haile Selacid» von Haile Selacid
Ein wilder Mix aus NWoBHM, Punk und Black Metal, so beschreiben Haile Selacid aus Frauenfeld ihre Songs – relativ diffus, muss gesagt werden. Aber ja, so einfach ist es nicht, sich durch das Gehölz des Genrewaldes zu kämpfen.
Angeschwärzt ist der Heavy Metal von Haile Selacid auf jeden Fall. Ich würde sogar sagen, eher versengt. Räudige Gitarren (besonders in den Twin-Guitar-Momenten), ziemlich kompaktes Drumming (aber mit einem schön kernigen Klang), ein recht präsenter, aber immer songdienlicher und somit spaßmachender Bass (wohl bei Steve Harris abgeschaut) und eine Stimme, die nicht kreischt und keift (also nicht wie im Black Metal), sondern growlt und schön grunzt, sodass Zuhörende fast schon mitsingen wollen.
Fünf Songs sind nach langer Wartezeit endlich auf einem Album veröffentlicht worden, und das in DIY-Manier ohne Label. Wer jetzt denkt, fünf Songs seien wenig, darf sich trotzdem freuen: Die Spielzeit der Songs ist fast so lange wie die Wartezeit, und ich behaupte, Haile Selacid dürften sich aus dem Gehölz des Genrewaldes noch etwas anderes mitgenommen haben. Nämlich ein bisschen Prog. Aber nur ein bisschen. Und zwar räudigen Prog.
Ausgewählt von Omar Fra