Album der Woche: «Wirren» von Hora Lunga
«Wirren» von Hora Lunga
Aufs Jahresende 2022 wurde noch ein Stück improvisierte Musik veröffentlicht. Und wie es bei improvisierter Musik so ist, wartet niemand darauf, weil ja niemand weiss, was in der Musik geschehen und wie sie klingen wird.
Deshalb stehen bei Improvisationen meist die Musiker*innen im Fokus, denn diese vermitteln wenigstens ein wenig Vertrautheit, dank ihres musikalischen CVs (oder Rucksäckli, wie man im schweizerischen Jargon auch zu sagen pflegt).
Auf dem neuen Album von Hora Lunga, welches zugleich komponiert und improvisiert zu sein scheint, lebt die Musik von der grossen Anzahl und somit auch Vielfalt der Musiker*innen, die u.a. wären: Gina Été (Annie Taylor), Nicolas Stocker, Rea Dubach (Omni Selassi), Réka Csiszér (Bitter Moon, Pussywarmers). 12 Musiker*innen sind auf dem Album Wirren insgesamt zu hören, zusammengehalten und dirigiert von Hora Lunga in persona.
Die Musik ist stimmig, frei, wachsend, plastisch und bisweilen auch spukhaft. Das passt alles schön zusammen. Zu sehr, um improvisiert zu sein. Oder doch nicht?
Ausgewählt von Omar Fra