Album der Woche: «Skeletá » von Ghost

Früher hieß es, wenn Heavy-Metal-Fans Popmusik hören, dann hören sie 80er-Jahre-Synthwave. Aber nein – sie hören einfach Ghost! Die Band, die sich als Heavy-Metal-Band tarnt, aber im Grunde ABBA-Songs mit verzerrten Gitarren und stadiontauglichem Schlagzeug bombastisch aufbläst.

Diese Formel funktioniert auch auf ihrem mittlerweile rund sechsten Album Skeletà – und zwar einfach deshalb, weil die Songs immer noch zu gut sind, um sie blöd zu finden. Und genau deswegen machen sie wahnsinnig viel Spaß. Ein Ghost-Livekonzert bringt ja fast schon eine Iron-Maiden-ähnliche Stimmung – nicht unbedingt musikalisch, sondern eher, weil sich das ganze Publikum in den Armen liegt und die großartigen Melodien und Textzeilen mitsingt.

Die Band sollte aber aufpassen, dass genug Abwechslung reinkommt. Heißt: Früher oder später (eher früher) müssen Ghost auch mal überraschen. Das tun sie mit Skeletà nicht. Aber bis dahin hält die Euphorie an, und wir freuen uns auf die große, theatralische, satanistische Messe mit dem neuen, dem fünften Ghost-Papa als Sänger.

Ausgewählt von Omar Fra