Filme und Details zum Beitrag «Kopfkino»
von Christoph Stricker («Seniorama» vom 15. November 2020)
In dieser Reihenfolge waren folgende Melodien oder Filmtöne zu hören:
- Intro des Filmstudios 20th Century Fox
- Musik zu Stummfilmen z. Beispiel von Charlie Chaplin oder Buster Keaton, wie sie bis weit in die 20er Jahre zu hören war. Oft wurde sie live im Kino gespielt.
- «Modern Times» (1936) von Charlie Chaplin: Im Song mit seinen Worten ohne Sinn – das war Chaplins «Rache» am Tonfilm – ist erstmals seine Stimmer auf der Leinwand zu hören. Später hat er dann auch richtig gesprochen.
- Trailer zum Film «Lawrence of Arabia» (1962) von David Lean mit Filmgrössen wie Omar Sharif, Alec Guiness, Anthony Quinn und dem noch wenig bekannten Peter O’ Tool als «Lawrence», dessen Figur dem realen britischen Offizier, Archäologen, Geheimagenten und Schriftsteller («Die 7 Säulen der Weisheit») Thomas Edward Lawrence nachempfunden ist.
- Titelmusik zum ebenfalls monumentalen Kriegsfilm «The longest day» (1962), der die Landung der Alliierten im 2. Weltkrieg an der Küste der Normandie zum Thema hat. Ein riesiges Staraufgebot aus Deutschland und Hollywood stellt die Invasion aus deutscher und alliierter Sicht dar. Die deutschen Szenen drehte der Schweizer Regisseur und Schauspieler Bernhard Wicki.
- «Uli der Knecht» (1954) nach dem gleichnamigen Roman von Jeremias Gotthelf, verfilmt von Franz Schnyder, ist einer der bekanntesten Schweizer Filme. In den Hauptrollen der frühere Fussballer (GC) Hannes Schmidhauser und die junge Liselotte Pulver als Magd Vreneli; Heinrich Gretler stellte den Bodenbauer dar und Emil Hegetschweiler den stets nörgelnden «Glungge»-Puur. Der Nachfolgefilm hiess «Uli der Pächter».
- Mit dem Film «Gilberte de Courgenay» (1941), der im 1. Weltkrieg an der Grenze im Jura spielt, wurde Anne-Marie Blanc in der Titelrolle bekannt. Sie galt später als «Grande Dame» des Schweizer Films und Theaters und wirkte lange Jahre auch am Schauspielhaus Zürich. Im Alter trat sie u.a. noch in der TV-Serie «Lüthi und Blanc» auf. Das bekannte Lied über «Gilberte de Courgenay» stammt von Hanns In der Gand; im Film traten fast alle damals bekannten Schweizer Schauspieler auf.
- «Die Schweizermacher» von 1978 ist der bisher meist gesehene Schweizer Film. Regie führte Rolf Lyssy, in den Hauptrollen zu sehen waren Walo Lüönd und Emil Steinberger als Beamte der Fremdenpolizei. Der neuste Film von Lyssy, «Eden für jeden», läuft derzeit im Kino.
- Titelmusik zum Film «The bridge on the river Kwai» (1957): Auch dieser Film stammt vom Regisseur David Lean. Die titelgebende Brücke ist real, sie überquert in der Nähe der thailändischen Stadt Kanchanaburi den Fluss Mae Nam Khwae. Britische Kriegsgefangene in einem Gefangenenlager der Japaner mit einem sadistischen Kommandanten müssen sie im Film errichten. Ein alliierter Stosstrupp zerstört sie am Ende.
- Musik zu den in Europa (oft in Spanien) gedrehten «Spaghettiwestern», welche der italienische Regisseur Sergio Leone in den 60er-Jahren bekannt gemacht hat, z. Beispiel «A fistfull of dollars», «For a few dollars more» oder «The good, the bad, the ugly». In vielen dieser Filme spielte der damals noch unbekannte Clint Eastwood den einsamen Revolverhelden. Die unkonventionelle Musik dazu komponierte oft der später weltbekannte italienische (Film-)Komponist Ennio Morricone (später auch die Musik zu «Once upon a time in der west» – «Spiel mir das Lied vom Tod»).
- Das Filmepos «Dr. Schiwago» (1965) drehte ebenfalls David Lean als Regisseur. Die Liebesgeschichte mit Omar Sharif, Julie Christie und der Chaplin-Tochter Geraldine vor dem Hintergrund der russischen Revolution rührte Millionen Menschen zu Tränen, auch wegen der heute noch bekannten Titelmelodie «Lara’s Theme» von Maurice Jarre.